Pointiert, lebendig, divers
Das Netzwerk »Supervision in den Kirchen« entwickelt sich
Im März 2019 tagten 110 Supervisor*innen im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen. Sie waren zum Thema »Von Konzepten und Kompetenzen. Meine supervisorische Visitenkarte« zusammengekommen und erlebten in Vorträgen und zahlreichen Workshops ein lebendiges Zusammenspiel aus Grundannahmen, Haltungen, Verfahren und Methoden. Zwei Vorträge rahmten die Veranstaltung.
Sehr pointiert vertreten wurde von Prof. Dr. Kerstin Lammer in ihrem Vortrag die strikte Rollentrennung zwischen Supervisor*in und Seelsorger*in. Beides könne getrennt voneinander ausgeübt werden, nicht jedoch in derselben Institution. Keine leichte Kost für einige der Teilnehmenden.
Prof. Dr. Frank Austermann sprach sich in seinem Vortrag für Supervision als eigenständige Profession aus, die nicht des Studiums der Psychologie oder Theologie bedarf.
Ob personzentriert, gruppendynamisch, psychodynamisch, organisational-dynamisch oder systemisch; allen Schulen ist gemeinsam, eingefahrene Denkmuster in Bewegung zu bringen und den Raum für neue Wege und Lösungen zu öffnen. Die Unterschiedlichkeit der fragenden Herangehensweise in der konkreten Supervisionspraxis fand in der Podiumsdiskussion renommierter Weiterbildungsleiter*innen ihren Ausdruck.
Eingeladen zu dieser 15. Fachtagung hatte die Konferenz der Diözesanverantwortlichen für Supervision/Coaching in den deutschsprachigen Bistümern in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Pastoralpsychologie e. V. (DGfP) und der DGSv. Diana Beetz, Claudia Enders, Thomas Goltsche, Dr. Martin Kempen, Annette Lentze, Dr. Alois Moos, Markus Müller und Paul Nowicki zählten in diesem Jahr zur Vorbereitungsgruppe.
Das Feedback war gut, die Stimmung zum Abschluss heiter. An der »Wand der Erkenntnis« wurde anhand der Rückmeldungen der Teilnehmer*innen unter anderem deutlich:
- Mögen Konzepte und Kompetenzen auch unterschiedlich sein, letztlich kommt es auf die Haltung als Supervisor*in an.
- Supervision braucht Mut, besonders in der Kirche.
THOMAS GOLTSCHE, Sprecher der Konferenz der Diözesanverantwortlichen für Supervision/Coaching in den deutschsprachigen Bistümern
ANNETTE LENTZE, Referentin für Wissenschaft und Forschung
Die nächste Fachtagung „Supervision in kirchlichen Feldern“
findet vom 11. – 14. März 2024
in der Thomas-Morus-Akademie in Bensberg statt.
Sie sind herzlich eingeladen!